Der als französischer Telemann bezeichnete Komponist räumte der Flöte einen solch exklusiven Platz innerhalb seines Schaffens ein, dass er zu den herausragenden Komponisten des 18. Jh. für dieses Instrument zu zählen ist.
Boismortier erhielt seinen ersten Musikunterricht, nachdem die Familie 1691 in Metz ansässig geworden war. Sein Vater war Konditor und ehemaliger Soldat aus der Nähe von Berry. Seinem Musiklehrer Joseph Valette de Montigny, einem bekannten Motettenkomponisten, folgte er 1713 nach Perpignan, wo er zunächst als Steuereintreiber für die Königliche Tabakgesellschaft arbeitete. Zuvor spielte er 1711 im Orchester des Herzoges Leopold, das in Nancy der Leitung des berühmten Henri Desmarest unterstand.
Am 20. November 1720 heiratete er Marie Valette, Tochter eines wohlhabenden Goldschmiedes und die Nichte seines Lehrers, in der Kathedrale von Saint-Jean de Perpignan. 1721 wurden seine ersten Kompositionen verlegt: Zwei airs à boire. Er gelangte an den Hof der Herzogin von Maine bei Sceaux und schließlich nach Paris, wo ihm eine erfolgreiche Karriere als galanter Komponist gelang. Am 15. November 1722 wurde seine Tochter Suzanne Bodin de Boismortier geboren. Er kündigte kurz darauf seine Anstellung als Kassenbeamter und brach, wieder auf Anraten seines Gönners dAndrezel, zur Eroberung von Paris auf. Er machte in Agen Station, wo er mit seiner neugeborenen Tochter die Familie der Brüder lAbbé, Musikerzieher der Saint-Caparais Kirche, besuchte.
In Paris zog er in die Rue Saint-Antoine. Sein Haus befand sich direkt bei dem Jesuiten-Kloster, dort lebte er bis zum Tod seiner Frau.
1753 zog er sich aus der Musikerszene zurück, entnervt vom Buffonistenstreit, einem Streit zwischen den Anhängern der französischen und der italienischen Tradition. Seinen Ruhestand verbrachte er auf dem Anwesen La Gâtinellerie bei Roissy-en-Brie, wo er auch starb.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Bodin_de_Boismortier)
Werke:
Sixième Sonate op. 91 Nr. 6