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Über den PAN Verlag

Im Jahr 1979 gründete Walter Keller-Löwy den PAN Verlag in Zürich und gab ihm den Namen einer schillernden mythischen Figur: PAN. Damit traf er eine hervorragende Namenswahl für den Verlag, der sich den verschiedenen Flöteninstrumenten besonders verbunden fühlt. Zudem sollten weltweit musikalische Traditionen der Schweiz wahrgenommen und mit Hilfe der PAN-Produkte verbreitet und gepflegt werden können. Auf diese Weise gab Walter Keller-Löwy vielen Schweizer UrheberInnen eine Heimat. 2007 übernahm Renate Matthei den Verlag und führte das erfolgreich aufgebaute Programm weiter. Seither hat der PAN Verlag neben dem Hauptsitz Basel eine selbständige Niederlassung Deutschland in Kassel.

Das Repertoire, das der PAN-Verlag seit nunmehr 30 Jahren verlegt, macht Musik vielfältigster Art erlebbar. Es reicht von Alter Musik über Folklore und musikpädagogische Ausgaben bis hin zum Schwerpunkt Blockflöte und umfasst neben zeitgenössischer Musik auch Zirkus- und Jazzmusik. Besonders zu erwähnen ist die breite Palette der Jazz-Improvisationsliteratur für Pianisten. Ergänzend zum Notenprogramm erscheint ein weit gefächertes Büchersortiment – unter anderem zur Geschichte und Choreographie der historischen Tänze. Außerdem enthält der Katalog musikpädagogische Literatur wie Instrumentalschulen und Lehrwerke für den musikalischen Elementarunterricht. Das Hauptinstrument ist bis heute die Blockflöte.

Als ein gewichtiger Schwerpunkt des Verlagsprogramms darf das Angebot von Editionen zur Alten Musik genannt werden. Dies spiegelt sich wieder in der weithin bekannten Reihe Fontana di Musica und dem Angebot an Veröffentlichungen von Werken aus dem Renaissance-Zeitalter. Fontana di Musica bietet ein umfangreiches Repertoire der Musik des 15., 16. und 17. Jahrhunderts: von den 1620 in Erfurt veröffentlichten Intraden Michael Altenburgs über ver¬schiedene Werke des Hamburger Komponisten Johann Schop (ca. 1590–1667) bis hin zu den vier Pavanen des Landgrafen Moritz von Hessen (1572–1632) finden sich bekannte und rare Namen in den umfangreich ausgestatteten Werkreihen Consort und Basso Continuo. Die über 160 Editionen zum Thema Renaissance-Musik vermitteln einen guten Einblick in die Frühzeit der europäischen Musikgeschichte. Hier finden Freunde Alter Musik gut ausgewählte Werke der Renaissance und des Frühbarock. Sie werden herausgegeben von Schweizer MusikerInnen und MusikwissenschaftlerInnen, wie Roland Fink, Manfred Harras, Rudolf Jaggi oder François Lilienfeld. Gemäß der damals üblichen Spielpraxis können diese Werke ganz oder in Teilen vokal oder aber mit allerlei Melodieinstrumenten aufgeführt werden – sofern die Umfänge der vorhandenen Instrumente passen und der Charakter der Musik angemessen getroffen wird. 

Seit dem Jahr 2010 entsteht eine Editionsreihe mit Werken, die der jüdischen Musiktradition verbunden sind. Der Schweizer Komponist, Arrangeur, Musikpädagoge und Chasan François Lilienfeld widmet sein Lebenswerk der Wiederbelebung jüdischer Volksmusiken wie der Verbreitung von Werken jüdischer Komponisten des 19. Jahrhunderts. Unter der Reihenbezeichnung Spiel, Klesmer, spiel erschienen in den Jahren 2010 und 2011 drei Bände mit Klesmer-Musiken. Die Editionen bieten nicht nur inhaltlich attraktive kurzweilige Kompositionen. Das editorische Angebot ist zudem sehr komfortabel. Die Partitur enthält alle Einzelstimmen und transponiertes Spielen ist aufgrund der angepassten Notation nicht erforderlich. Die Edition erfüllt nicht nur einen hohen künstlerischen Anspruch sondern gleichermaßen einen integrativen. Dies entspricht dem traditionellen Angebot, das die folkloristischen Noteneditionen des PAN Verlags stets ausmachte. Somit bietet der Schweizer PAN Verlag ein breit gefächertes und künstlerisch lohnendes Repertoire für nationale und internationale Ensembles, die mit ständig wechselndem Instrumentarium agieren.

In der Folk-Abteilung findet sich Volksmusik aus aller Welt, z. B. aus Mittel- und Südamerika, Irland, der Schweiz, Ungarn und einigen Ländern Asiens. Musiker können hier aus einem breit gefächerten Repertoire folklorebezogener Musik vom Blockflöten-Duo bis hin zum Kammerorchester neue Anregungen schöpfen. Eine Entdeckung ist dabei die Reihe Sonic Roots – Wurzelklänge, in der die Musik der Kelten erforscht wird. Die im Jahr 2009 begonnene und auf 13 Bände kalkulierte Reihe Sonic Roots – Wurzelklänge gibt der Schweizer Komponist, Arrangeur, Jazz-Musiker und Musikpädagoge John Wolf Brennan heraus. Seinen irischen Wurzeln ging er musikalisch forschend auf den Grund und sammelte seit seiner Jugend jene Folklore, die den Bogen schlägt zwischen Irland und der Schweiz und damit die Spuren den Kelten in der Musik nachvollziehbar macht.

Bei allen Neuerungen bleibt PAN seiner Tradition verpflichtet, die für Musiker vor allem eines bedeutet: die Bereitstellung praxisorientierter Ausgaben. So werden bei neuen Ausgaben, ebenso wie bei Neuauflagen, die für alle Aufführungen nötigen Partituren und Stimmen vollständig mitgeliefert; eine perfekte Vorbereitung für jeden Musiker und jedes Ensemble!

In dem Magazin „Tableau Musical“ informiert der PAN Verlag über Komponisten, Neuheiten und Veranstaltungen.

Musik für Zupfinstrumente: Der Grenzland-Verlag

Über 70 AutorInnen, BearbeiterInnen und HerausgeberInnen aus Europa, Chile, den USA und Deutschland sind im Grenzland Verlag vertreten. Beinahe 300 Editionen sind in der 25-jährigen Geschichte des Zupfmusikverlags erschienen. Mit Leidenschaft und großem Engagement hat Theo Hüsgen eine Lücke in der deutschen Verlagslandschaft gefüllt. Seit 2016 wird der Verlag als Grenzland Edition im Pan Verlag von Renate Matthei weitergeführt. Das breite Verlagsprogramm reicht von Originalliteratur und Bearbeitungen kammermusikalischer Werke für Mandoline und eine große Auswahl an Kompositionen für Zupforchester. Darunter Werke vom Großmeister der Mandolinenmusik, Raffaele Calace oder auch von Pietro Denis, Antonio Puppi und Bartolomeo Bortolazzi und eine breite Palette an zeitgenössischer Mandolinenmusik. 

Mandoline und Gitarre
Die Entwicklung der Zupfmusikszene in Deutschland begann mit der Wiederentdeckung von Mandoline und Gitarre zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Von Italien ausgehend eroberten sie sich ganz Mitteleuropa. Wegen ihrer leichten Spielbarkeit und der Möglichkeit, sie als Begleitinstrumente zu nutzen, wurden Mandoline und Gitarre beliebt. In ganz Deutschland entstanden zahlreiche Mandolinenorchester – heute Zupforchester – bestehend aus Mandolinen und Gitarren. Gespielt wurden volkstümliche Tänze und Weisen sowie Bearbeitungen der Musik der Romantik: Orchestermusik, Opern und Operetten sowie Salonmusik dienten als Sujets. 

Zeitgenössische Zupfmusik
Dies aber entsprach in keiner Weise der historischen Bedeutung der Instrumente. Weitsichtige Komponisten und Pädagogen engagierten sich dafür, der Mandoline und der Gitarre zu größerer Beachtung in der Musikwelt zu verhelfen. Treibende Kraft war dabei der Fachverband „Bund deutscher Zupfmusiker“, der mit diversen Initiativen versuchte, der Zupfmusik in der zeitgenössischen Musik Raum zu geben und gleichzeitig aber auch stilgerechte Bearbeitungen der vorromantischen, alten Musik zu initiieren. Nur zaghaft wurden neue Wege gegangen. In dieser Situation entstand 1990 bei Theo Hüsgen der Gründungsgedanke für den Grenzland-Verlag in Aachen. Sein Konzept zielte darauf ab, die Veröffentlichung von Musik für Mandoline und Gitarre, auch in Kombination mit anderen Instrumenten, voranzutreiben. 

Das Verlagsprogramm heute
1. zeitgenössische Originalmusik für Zupforchester und für kammermusikalische Besetzungen,
2. stilgerechte Bearbeitungen der Ensemblemusik des 17. und 18. Jahrhunderts für Zupforchester oder Zupfensemble,
3. Orginalkompositionen für Mandoline solo aus der Hochblüte des klassischen Mandolinenspiels,
4. Werke aus dem späten 19. Jahrhundert, die für die romantischen Mandolinenvirtuosen geschaffen wurden und
5. zeitgenössische Werke in diverser Besetzung für Mandoline(n) und/oder Gitarre(n). 
Es gelang Hüsgen, mit den von ihm angeregten Kompositionen wichtige editorische Impulse für die Zupfmusik zu setzen. Theo Hüsgen fand zahlreiche Komponisten und Bearbeiter weltweit, denen er im Grenzland-Verlag eine Heimat bot. Eine weitere tragende Säule des Verlags war das Engagement von Frau Prof. Marga Wilden-Hüsgen, Inhaberin der weltweit ersten hauptamtlichen Professur für das Hauptfach Mandoline an der Musikhochschule Köln. 2015 suchte Theo Hüsgen aus Altersgründen eine neue Heimat für den Verlag. Gefunden hat er sie im PAN Verlag. Die Erhaltung der Verlagsidee und die Fortführung sowie Erweiterung des Programms sind somit gesichert.
Angelika Horstmann