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Henry Purcell
* 10.09.1659 in Westminster † 21.11.1695 in London

Mehr als 300 Jahre nach seinem frühen Tod zählt Henry Purcell noch immer zu den bedeutendsten englischen Komponisten. Wie hoch er zu Lebzeiten von seinen Zeitgenossen geschätzt wurde, belegt ein Ausspruch des englischen Komponisten Thomas Tudway: „... the greatest Genius we ever had“.

Schon früh wurde Henry Purcell von seinem Vater Thomas musikalisch unterrichtet und erhielt, eine Ausbildung als Chorknabe in der Chapel Royal. Anschließend wurde er von John Blow und Matthew Locke unterrichtet, deren Nachfolge er würdig antrat. So übernahm Purcell Lockes Amt des „Composers for the violin“ bei Hofe im Jahre 1677; 1679 die Organistenstelle Blows an der Westminster Abbey. Schließlich wurde er 1682 als Organist in die Chapel Royal aufgenommen und 1684 zum königlichen Instrumentenverwalter.

Angesichts des frühen Todes zeugt das umfangreiche Werkverzeichnis von hohem Arbeitseifer, der bis September 1695 anhielt. Zwei Monate später schied er aus dem Leben. Besonders seine Vokalmusik machte ihn als „Orpheus Britannicus“ bekannt. Nach seinem Tod veröffentlichte seine Frau Frances die gleichnamige, aus zwei Büchern bestehende Sammlung von Werken. Sie zeichnet sich vor allem durch die einfühlsame Vertonung von englischen Texten aus.

Das Betätigungsfeld Purcells war weit gefasst: Er schrieb für die Kirche, die Bühne sowie für die höfische und private Unterhaltung. Dabei lässt sein Stil deutlich zwei Entwicklungsstränge erkennen: Zum einen den von der Kontrapunktik geprägten und vermutlich von der älteren englischen Musik inspirierten. Zum anderen den später einsetzenden von der zeitgenössischen italienischen Technik beeinflussten Strang. Kennzeichnend dafür ist die Verwendung einfachere Harmonik, das Einsetzen häufigerer Sequenzen sowie das Schaffen von längeren geschlossenen Abschnitten und längeren Werken.
In den 1690er Jahren schrieb er schließlich seine wohl bekanntesten Kompositionen, die der Gattung der Semi-Oper, einer speziellen Form der englischen Barockoper, zuzurechnen sind. Hier wird das gesprochene Drama mit gesungenen, getanzten und instrumental musikalischen Teilen verknüpft.
„King Arthur, or The British Worthy“, uraufgeführt 1691 am Queen’s Theatre, London, ist die zweite Semi-Oper, die Purcell nach einem Libretto von John Dryden komponierte. Die Frost-Szene im dritten Akt beinhaltet die in der Barockoper meist bewunderte Arie „Cold Genius“. Sie verdeutlicht, wie jedes kalte Herz durch die Macht der Liebe auftauen kann.
Noch heute wird „King Arthur“ regelmäßig aufgeführt, was für eine Barockoper sehr selten ist.

Werke:

King Arthur - Suite für Blockflötenquartett aus der Semi-Opera "King Arthur"

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